Die oberhalb der Ortschaft Bökendorf gelegene Streuobstwiese, die sich im Eigentum der Stadt Brakel befindet, hat ein hohes Potential zum Schutz und zur Förderung der Artenvielfalt. Dieses wurde bei der Begehung durch die Landschaftsstation des Kreises Höxter im Jahr 2021 ebenfalls bestätigt. Im Hinblick auf den hohen ökologischen Wert hatte die Landschaftsstation daher einen Handlungsleitfaden zur Entwicklung und Pflege dieser Fläche vorgeschlagen. Rund 300 Obstbäume, teilweise sehr alte Baumsorten, (Apfel, Birne, Zwetsche, Kirsche) stehen auf der Wiese.
Vor 3 Jahren wurde die Fläche durch Peter Trapet und Stephan Ahrens gepachtet, die die Fläche in Zusammenarbeit mit dem „Heimatapfel“ bewirtschaften. Durch Pflanzung neuer Bäume soll auch die Zukunft der Streuobstwiese gesichert werden. „Bei den Nachpflanzungen achten wir auf einen guten Mix von alten und auch heimischen Sorten“, berichtet Stephan Ahrens. „Es ist uns als Pächtern ein besonderes Anliegen, diese Streuobstfläche zu erhalten und auch „sichtbarer“ für die Bevölkerung zu machen“, so Ahrens. Da die Gesamtschule Brakel bereits mit dem Kurs des Unterrichtsfaches Kultur zu verschiedenen Jahreszeiten Pflegearbeiten auf der Streuobstwiese verrichtet habe, sei dann die Idee entstanden, die Wiese in die Schul-Projektwoche zum Thema Nachhaltigkeit zu integrieren. Durch die Projektwoche konnte den insgesamt 152 Schüler/innen des Jahrgangs 8 eine Möglichkeit geboten werden, praxisnah mit dem Obst zu arbeiten. Dabei starteten die Klassen 8a und 8b bereits vor den Herbstferien mit dem Aufsammeln und Pflücken der Äpfel auf der Streuobstwiese. Im Laufe der Woche wurden dann die Erträge durch die Klassen 8d und 8e teilweise zu Dörrobst und auch Marmelade verarbeitet. Die Klassen 8c und 8f stellten anschließend aus den restlichen Äpfeln in der Saftpresse in Amelunxen Apfelsaft her.
„Die selbst hergestellten Produkte werden unsere Schülerinnen und Schülern nun im Rahmen des Martinimarktes, der am Freitag, 22. November, ab 17 Uhr in der Gesamtschule stattfindet, zum Verkauf anbieten“, erklärt die Lehrerin Andrea Blume.
„Mit ist es sehr wichtig, dass der Wert des Obstes wieder mehr geschätzt wird und darüber hinaus, bestimmte Verarbeitungsmethoden nicht in Vergessenheit geraten“, so das Anliegen des Pächters. Es solle den Jugendlichen bewusstgemacht werden, welche Schätze sich vor der eigenen Haustür befinden. Denn der Weg in den „Supermarkt Natur“ sei viel kürzer als man denkt.
Kontakt: Stadt Brakel, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, E-Mail presse@brakel.de